Samstag, 8. Dezember 2018

Hamburger Abendblatt –Kunstmeilentag im Museum für Kunst und Gewerbe am 7.12.2018



Neben der Nacht der Museen und dem freien Eintritt am Reformationstag 31.11.2018 war der Kunstmeilentag des Hamburger Abendblatts die dritte Veranstaltung der Museen bzw. von Teilen der Museen mit freiem Eintritt. All diese Events dienten auch der Aufbesserung der ansonsten rückläufigen Museumsbesuche. Beim Abendblatt kommt sicherlich noch  der Marketing-Aspekt und der Abendblatt-Verkauf an diesem Tag hinzu.
Das Museum für Kunst und Gewerbe hatte einen  sehr guten Besuch, aber keinen ausgesprochenen Run mit Schlangen vor dem Museum. Dies mag dem Wetter geschuldet gewesen sein.
Deshalb war es auch angesichts der Größe dieses Museums keine schlechte Idee, sich nur auf seine Angebote zu konzentrieren. Besonders spektakulär darunter die Ausstellung über „Pop und Protest 68“  sowie die vielbesuchte Ausstellung „Otto“. Letzte ein besonderes Angebot an das breite Publikum, mit dem Ziel, die Besucherschaft über das bildungsbürgerliche Publikum hinaus auszudehnen. Angesichts der Größe der 68iger Ausstellung und ihrer Auslegung auch auf Pop ging die Frage nach dem historischen Stellenwert von 1968  im Rahmen der bundesrepublikanischen Geschichte eher unter.
Lange Schlangen gab es also nicht, wäre auch bei Hamburger „Schietwetter“ unangenehm gewesen. Die Organisation im Eingangsbereich war gut, die Erfassung der Besucher exakt..
Wer nicht ganz auf die Besucherzahlen eingestellt war, war das Restaurant. Die Mannschaft strengte sich wirklich an, trotzdem ging es gefühlt in der Warteschlage nur langsam voran. Die „Kassiererin“ hatte aber auch eine besonders schwere Aufgabe: Sie musste, wie sie selbst sagte, die Teller mit den Salaten und Fleischgerichten, „Pi mal Daumen“ einschätzen. Es fehlte also eine Waage, wie sie etwa die Restaurants bei Karstadt haben und eine Auszeichnung der Preise für Frikadellen und Hähnchenschenkel. Als es Ärger wegen des langen Wartens gab, sagte die schwer geforderte Kassiererin in etwa: nun kommen die schon umsonst ins Museum, dann beschweren sie sich auch noch. Eigentlich keine schlechte Bemerkung, aber für einige Leute in der Schlange nicht ganz so lustig. Anschläge der Gerichte gab es wie immer an der Säule im Eingangsbereich. Die Übersicht auf einer Plastikvorlage gab es nur für die „Kassiererin“.
Wer nun clever war und sich auf wenige Ausstellungen beschränkte, konnte in den ansehnlichen klassischen Abteilungen wie islamische, iranische Kunst, Jugendstil und art deko, antike Kunst fast Sicherheitsdienstfrei die gut beschrifteten Objekte bewundern. Nicht nur für den Historiker interessant, wie vor dem Ersten Weltkrieg der Konflikt zwischen den europäischen Nationen auch und gerade ausgiebig auf dem Felde der Kultur ausgetragen wurde.

Das Museum für Kunst und Gewerbe kann man bei dieser Ausstellungsdichte und der Qualität der Ausstellungen unbedingt für normale Tage empfehlen, dann aber Zeit mitbringen, möglichst einen ganzen Tag. Die Preise sind durchaus erschwinglich.
Übrigens gab es über den HA-Kunstmeilentag hinaus auch noch in der Oper einen Nachmittags-Überraschungs-Event, wie jeden Tag vom 1. bis 23.12.2018. Diesmal mit dem Künstlerischen Betriebsdirektor Tillmann Wiegand,der sich als Zauberer betätigte. Er lieferte auch zeitnah die Information vom Sieg AKKs, die von Teilen des überwiegend weiblichen Publikums beklatscht wurde.