Das
Museum für Kunst und Gewerbe hatte einen sehr guten Besuch, aber keinen ausgesprochenen
Run mit Schlangen vor dem Museum. Dies mag dem Wetter geschuldet gewesen sein.
Deshalb
war es auch angesichts der Größe dieses Museums keine schlechte Idee, sich nur auf
seine Angebote zu konzentrieren. Besonders spektakulär darunter die Ausstellung
über „Pop und Protest 68“ sowie die
vielbesuchte Ausstellung „Otto“. Letzte ein besonderes Angebot an das breite
Publikum, mit dem Ziel, die Besucherschaft über das bildungsbürgerliche
Publikum hinaus auszudehnen. Angesichts der Größe der 68iger Ausstellung und
ihrer Auslegung auch auf Pop ging die Frage nach dem historischen Stellenwert
von 1968 im Rahmen der
bundesrepublikanischen Geschichte eher unter.
Lange
Schlangen gab es also nicht, wäre auch bei Hamburger „Schietwetter“ unangenehm
gewesen. Die Organisation im Eingangsbereich war gut, die Erfassung der
Besucher exakt..
Wer
nicht ganz auf die Besucherzahlen eingestellt war, war das Restaurant. Die
Mannschaft strengte sich wirklich an, trotzdem ging es gefühlt in der
Warteschlage nur langsam voran. Die „Kassiererin“ hatte aber auch eine
besonders schwere Aufgabe: Sie musste, wie sie selbst sagte, die Teller mit den
Salaten und Fleischgerichten, „Pi mal Daumen“ einschätzen. Es fehlte also eine
Waage, wie sie etwa die Restaurants bei Karstadt haben und eine Auszeichnung
der Preise für Frikadellen und Hähnchenschenkel. Als es Ärger wegen des langen
Wartens gab, sagte die schwer geforderte Kassiererin in etwa: nun kommen die
schon umsonst ins Museum, dann beschweren sie sich auch noch. Eigentlich keine
schlechte Bemerkung, aber für einige Leute in der Schlange nicht ganz so
lustig. Anschläge der Gerichte gab es wie immer an der Säule im
Eingangsbereich. Die Übersicht auf einer Plastikvorlage gab es nur für die
„Kassiererin“.
Wer
nun clever war und sich auf wenige Ausstellungen beschränkte, konnte in den
ansehnlichen klassischen Abteilungen wie islamische, iranische Kunst, Jugendstil
und art deko, antike Kunst fast Sicherheitsdienstfrei die gut beschrifteten
Objekte bewundern. Nicht nur für den Historiker interessant, wie vor dem Ersten
Weltkrieg der Konflikt zwischen den europäischen Nationen auch und gerade
ausgiebig auf dem Felde der Kultur ausgetragen wurde.
Das
Museum für Kunst und Gewerbe kann man bei dieser Ausstellungsdichte und der
Qualität der Ausstellungen unbedingt für normale Tage empfehlen, dann aber Zeit
mitbringen, möglichst einen ganzen Tag. Die Preise sind durchaus erschwinglich.
Übrigens
gab es über den HA-Kunstmeilentag hinaus auch noch in der Oper einen
Nachmittags-Überraschungs-Event, wie jeden Tag vom 1. bis 23.12.2018. Diesmal mit
dem Künstlerischen Betriebsdirektor Tillmann Wiegand,der sich als Zauberer
betätigte. Er lieferte auch zeitnah die Information vom Sieg AKKs, die von
Teilen des überwiegend weiblichen Publikums beklatscht wurde.