Dienstag, 13. November 2018

Kostenloser Museumsbesuch am Reformationstag am 30.10.2018 in Hamburg-ein Erfolg?



Man hätte erwarten können, dass die protestantische Kirche in Hamburg an diesem ersten arbeitsfreien Reformationstag besonders  eindrucksvolle Veranstaltungen für die evangelischen Christen anbietet. Ob das der Fall war, will ich nicht beurteilen.
War der Kirchenbesuch größer als an sonstigen Reformationstagen oder Sonntagen?
Eine Konkurrenz von Kirche und Museen gab es jedoch wohl kaum.
Viele Museen und Kunst –Institutionen  nutzten jedenfalls  an diesem Tag, die Gelegenheit, mit dem Angebot des freien Eintritts den Bürgern wie mit der Nacht der Museen ein Angebot zu machen. Entsprechend waren vor der Kunsthalle und  dem Bucerius Kunstforum zeitweise  lange Schlangen. Dass eine interessierte, aber nicht zur Kern-Klientel  gehörige Besucherschaft erreicht wurde, zeigte sich daran, dass viele Besucher in der Schlange vor dem Haupteingang der Kunsthalle, die zeitweise bis zum Hubertus Wald-Forum reichte, offensichtlich den zweiten Eingang über die moderne Kunst nicht kannten.
Die  Hauptziele der Besucher waren also  zeitweise extrem überlaufen.
Sicherlich sollte interessierten Bürgern und Familien, die nicht so viel Geld für Kultur ausgeben wollen, ein Anreiz zum Besuch der Kunsteinrichtungen gegeben werden. Das kann sinnvoll sein. Das könnte  auch erfolgreich gewesen sein, da die vielfältigen Angebote ein breites Interessenspektrum abdeckten. Allerdings fallen wohl insgesamt auch Einnahmen aus.
Welches Interesse stand aber hinter der eher etwas schnell organisierten Aktion freier Eintritt am Reformationstag? Könnten es die in diesem Jahr niedrigeren Besucherzahlen gewesen sein, die man so noch etwas steigern  wollte.
Die bisher genannten Gründe für den Besucherrückgang waren übrigens nicht ganz überzeugend. Die Museen müssen wohl noch  weiter auf Motivsuche gehen.
Übrigens fiel mir in der Florian Slotawa- Ausstellung „Stuttgart sichten“ in den Deichtorhallen eine Häufung von Besuchern mit Kameras mit Teleobjektiv und auch kleineren Kameras auf, die nicht besonders Kunstaffin wirkten. Kunstphotographen kommen kaum auf die Idee, bei dieser Fülle an Besuchern Skulpturen zu fotografieren. Ihr Interesse war erkennbar mehr auf Besucher der Ausstellung gerichtet. Dann jedoch stellt sich die Frage, warum die Sicherheitsleute am Eingang diesen auffälligen, und möglicherweise bekannten kriminell tätigen Observationskräften nicht den Eintritt verwehren. Gehören sie zum selben Dienst oder arbeiten sie mit anderen Observationsdiensten zusammen?
Überwachung und Bewachung war zeitweise  in einigen Kunsteinrichtungen kaum noch zureichend möglich. Überwachung, u.a. auch die Auswahl des Personals  scheint in einigen Kunsteinrichtungen ein insgesamt  noch unterschätztes Problem zu sein.
Die zahlenmäßige Erfassung  der Besucher machte übrigens dem Personal in vielen Fällen arge Schwierigkeiten, so etwa auch zeitweise im Bucerius Kunst Forum und den Deichtorhallen. Ob man sich auf die an diesem Tage teilweise unter schwierigen Bedingungen erfassten Besucherzahlen verlassen kann, dürfte fraglich sein.
Vielen war es übrigens sicherlich zu voll.