Donnerstag, 21. September 2017

Inkassogesellschaften und Parkkontrolleure: fiktive Parkverstöße als Geschäftsmodell?

Was tun, wenn eine Parkkontrollfirma und dann gleich eine Inkassogesellschaft von ihnen Geld fordern, weil sie angeblich in einer entfernten anderen Stadt einen Parkverstoß auf privatem Gelände begangen hätten. Das angegebene Kennzeichen ist richtig, der Wagentyp aber falsch. Niemand war zum angegebenen Zeitpunkt mit ihrem Wagen in dieser Stadt. Die Parkkontrollfirma behauptet alle Parkverstöße mit  Photos zu dokumentieren.
Mobbing, Geschäftsmodell oder nur Fehler eines Park-Kontrolleurs?
Im Internet wird bisweilen empfohlen, bei unklarer Beweislage eine mögliche gerichtliche Auseinandersetzung mit unklarem Ausgang zu vermeiden. 
Meine Empfehlung:
Der Forderung der Parkkontrollfirma widersprechen.
Wenn sich dann eine Inkassofirma mit einer weitergehenden  Forderung meldet? Was tun?
Der Forderung widersprechen.
Lieber offensiv vorgehen, damit dieser Wildwuchs von halbkriminellem Verhalten nicht überhandnimmt. Diese Leute rechnen damit, dass sich die Bürger mit einer überschaubaren Zahlung den Ärger vom Hals schaffen.
Schreiben sie die örtliche Verwaltung an, der  möglicherweise schon ähnliche Fälle vorliegen. Schalten sie die Polizei ein, durchaus mit einer Strafanzeige, da ihr Kennzeichen gefälscht worden sein kann und jemand mit einem Auto mit ihrem Kennzeichen auch Straftaten begehen kann.
Hier kann Kennzeichenmissbrauch nach § 22 StVG oder gar Urkundenfälschung gemäß § 267 StGB vorliegen. Besonders bei letzterem Tatbestand ist die Strafandrohung empfindlich.
Da es sich um ein Geschäftsmodell handeln könnte, sollte möglichst viel Öffentlichkeit hergestellt werden.
Stellen sie sich immer auch die Frage, ob es sich um Zufall handelt. Haben sie in ihrem Umfeld  einen Konflikt mit kriminellen privaten Sicherheitsdiensten? Dann könnte es sich auch um eine Mobbingaktion handeln.
Im vorliegenden Fall handelte es sich um die Parkkontrollfirma Park &Control  PAC GmbH in Stuttgart, die auch in Hamburg arbeitet, und die bundesweit agierende Inkassofirma Teschinkasso mit Sitzen u.a. in Krefeld und Gummersbach.
Ort des fiktiven oder realen Geschehens: Bad Neuenahr-Ahrweiler, Parkanlage des Nettomarktes, Bossardstraße.