Mittwoch, 31. Mai 2017

Sylt: Vorsaison 2017


Sylt ist in der Vorsaison für den langjährigen Sylturlauber immer eine Reise wert, vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Das war diesmal –übrigens entgegen den meisten Wettervorhersagen- in den anderthalb Wochen vor dem Beginn der Osterwoche der Fall. Vor Ostern und Ostern musste  man wohl schon Wetterfest sein und die richtige (Winter-)Kleidung dabei haben.
An schönen Tagen hat Westerland auch in der Vorsaison durch die Tagestouristen das ganze Jahr über bis über Wenningstedt hinauf volle Strände. Man trifft sie bisweilen auch als  unsichere Radfahrer oder solche mit zu hohem Tempo auf den Fahrrad-und Wanderwegen nach Norden.
Tagestouristen sind inzwischen zu Recht eine große und auch mehr oder weniger anerkannte Touristengruppe, was nicht immer der Fall war. Viele sprachen etwas böswillig von „Verprollung“ der Insel.
Seit Jahren kommen große  Einnahmen  in der Immobilienboom-Phase sowieso nicht mehr nur aus dem Tourismus, sondern auch aus dem Verkauf von älteren Häusern, die zu hohen Preisen verschwinden und großen Neubauten mit Eigentumswohnungen weichen. Ein Teil von Sylts Bewohnern und ihren Kindern ist in den letzten Jahren enorm viel reicher geworden, das relativiert so manches.
Immer wenn man wieder  nach Sylt kommt, ist der Weg um Hörnum Odde ein Stück kürzer geworden. Für die meisten Spaziergänger reicht es immer noch, insbesondere wenn sie von Osten nach Westen den letzten Teil gegen den Wind gehen dürfen.

Sehr schön geht man in Kampen durch die Straßen mit den typischen Reetdach-Anwesen auf der Wattseite. Sie sind noch weitgehend leer. Das ist natürlich nur etwas für Leute, die nicht „neidanfällig“ sind. Ähnlich ruhig ist es auf dem Ellenbogen, zwischen Rantum und Hörnum, zwischen Kampen und List. Die meisten wissen das. Einen Geheimtipp gibt es auf Sylt nicht mehr.
Die Kupferkanne ist wie schon lange in der Saison sehr überlaufen, in der Vorsaison geht es noch. Sie bemüht sich um Qualität und künstlerisches Flair u.a. durch die Ausstellung bekannter  Sylt-Malerinnen.
Irgendwie war allerdings die Atmosphäre verändert. Mir kam das Bedienungspersonal wie eine organisierte Gruppe vor.
Für schlechtes Wetter und auch sonst ist die öffentliche Bücherhalle in Westerland ein Tipp, auch mit ihren Zeitungen und dem kostenlosen Internetzugang. Daneben in der Tourismus-Info kostet die halbe Stunde 2 Euro.
Trotz regelmäßiger Lektüre der Sylter Nachrichten im Urlaub war es  wie immer schwer, die neuen Entwicklungen auch nur ausschnitthaft wahrzunehmen. Aber das ist schließlich auch kein Muss.