Sylt
ist in der Vorsaison für den langjährigen Sylturlauber immer eine Reise wert,
vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Das war diesmal –übrigens entgegen den
meisten Wettervorhersagen- in den anderthalb Wochen vor dem Beginn der
Osterwoche der Fall. Vor Ostern und Ostern musste man wohl schon Wetterfest sein und die richtige
(Winter-)Kleidung dabei haben.
An
schönen Tagen hat Westerland auch in der Vorsaison durch die Tagestouristen das
ganze Jahr über bis über Wenningstedt hinauf volle Strände. Man trifft sie
bisweilen auch als unsichere Radfahrer
oder solche mit zu hohem Tempo auf den Fahrrad-und Wanderwegen nach Norden.
Tagestouristen
sind inzwischen zu Recht eine große und auch mehr oder weniger anerkannte
Touristengruppe, was nicht immer der Fall war. Viele sprachen etwas böswillig
von „Verprollung“ der Insel.
Seit
Jahren kommen große Einnahmen in der Immobilienboom-Phase sowieso nicht
mehr nur aus dem Tourismus, sondern auch aus dem Verkauf von älteren Häusern,
die zu hohen Preisen verschwinden und großen Neubauten mit Eigentumswohnungen
weichen. Ein Teil von Sylts Bewohnern und ihren Kindern ist in den letzten
Jahren enorm viel reicher geworden, das relativiert so manches.
Immer
wenn man wieder nach Sylt kommt, ist der
Weg um Hörnum Odde ein Stück kürzer geworden. Für die meisten Spaziergänger
reicht es immer noch, insbesondere wenn sie von Osten nach Westen den letzten
Teil gegen den Wind gehen dürfen.
Sehr
schön geht man in Kampen durch die Straßen mit den typischen Reetdach-Anwesen
auf der Wattseite. Sie sind noch weitgehend leer. Das ist natürlich nur etwas
für Leute, die nicht „neidanfällig“ sind. Ähnlich ruhig ist es auf dem
Ellenbogen, zwischen Rantum und Hörnum, zwischen Kampen und List. Die meisten
wissen das. Einen Geheimtipp gibt es auf Sylt nicht mehr.
Die
Kupferkanne ist wie schon lange in der Saison sehr überlaufen, in der Vorsaison
geht es noch. Sie bemüht sich um Qualität und künstlerisches Flair u.a. durch
die Ausstellung bekannter Sylt-Malerinnen.
Irgendwie
war allerdings die Atmosphäre verändert. Mir kam das Bedienungspersonal wie
eine organisierte Gruppe vor.
Für
schlechtes Wetter und auch sonst ist die öffentliche Bücherhalle in Westerland
ein Tipp, auch mit ihren Zeitungen und dem kostenlosen Internetzugang. Daneben
in der Tourismus-Info kostet die halbe Stunde 2 Euro.
Trotz
regelmäßiger Lektüre der Sylter Nachrichten im Urlaub war es wie immer schwer, die neuen Entwicklungen auch
nur ausschnitthaft wahrzunehmen. Aber das ist schließlich auch kein Muss.