Montag, 28. Juni 2010

Das Berufsgenossenschaftliche Krankenhaus Boberg: Das implantologische Angebot.(II)



Auf den Fluren des Unfallkrankenhauses Boberg begegnete ich einem alten Bekannten.

Sein Name prangte deutlich und unübersehbar auf Schildern in den Fluren: Prof.Dr.Niklas Abu Tara. Implantologie.

Ich kenne Niklas Abu Tara aus der Neugrabener SPD, wo er eine Zeit lang Kreis-und Landesdelegierter war. Er wurde regelmäßig gewählt, obwohl ich von ihm keine Redebeiträge als Delegierter und in Mitgliederversammlungen erinnere, die längere klare Aussagen enthielten. Nun sagen böse Zungen, man müsse in der SPD nur eine lila Colaflasche mit der Aufschrift Migrant versehen und zur Wahl stellen, dann würde sie an der SPD-Basis gewählt. Hier aber lag die Sache anders. Niklas Abu Tara hatte für den Wahlkampfwohnwagen der örtlichen SPD 1000 DM gespendet und dadurch die Unterstützung des damaligen Distriktsvorsitzenden Werner Weinrich erhalten, der im Hauptberuf IG Bau-Sekretär war. Er ist bekannt gewesen für seine Liebe zur innerparteilichen Demokratie.

Inzwischen hat Niklas Abu Tara zeitnah zum Regierungswechsel in Hamburg 2001 die Seiten gewechselt und gehörte nach seinen Aussagen einer Delegation des Ersten Bürgermeisters Ole von Beust in Damaskus an.

Niklas Abu Tara praktizierte aber auch als Zahnarzt in Harburg. Viele SPD-Mitglieder gewann er als Kunden. Ihre Einschätzungen differieren naturgemäß.

Nunmehr praktiziert er offensichtlich am anderen Ende der Stadt mit dem einträglichen Schwerpunkt Implantologie. Den Professorentitel der Universität Damaskus hatte er noch gegen Ende seiner Harburger Tätigkeit erhalten. Mir hat er erzählt, er habe regelmäßig 14 Tage im Jahr in Syrien Kinder aus sozial schwachen Familien behandelt und dafür den Professorentitel ehrenhalber erhalten. Ich habe das stets bezweifelt, weil ich andere Vorstellungen von hochschulpolitischen Prozessen in Syrien habe.

Als Patient hat er sich mir gegenüber eher als vorrangig geschäftstüchtiger Zahnarzt erwiesen, der mir auf drei Implantaten neue Kronen verpassen wollte, obwohl dies keinesfalls erforderlich war, wie ein Besuch bei einem Kollegen zeigte, der seinen Professorentitel als C3-Professor im UKE erworben hatte.