Bad Bevensen ist nach der wiederholten Stadtratswahl von 2018 nahezu in grüner Hand. Die Grüne Fraktion hat 12 von 25 Sitzen im Stadtrat. Die Grünen arbeiten mit den BfB, Bürgern für Bad Bevensen, zusammen, die zwei Sitze im Stadtrat haben. Darunter den ehemaligen Stadtdirektor Hans-Bernd Kaufmann. Außerdem gibt es noch eine Fraktionslose Stadträtin.
Die Grünen erhielten in einer Wiederholungswahl 2018 46,24 Prozent der Stimmen. Die Neuwahl des Stadtrats war nötig geworden, nachdem der Wahlausschuss der Stadt Bevensen 2016 die Liste der Grünen nicht zugelassen, das Verwaltungsgericht Lüneburg aber diese Entscheidung nach der Wahl aufgehoben hatte. Das Wahlergebnis hängt sicherlich auch mit dem Kampagnenmäßig medial inszenierten Klima-Hype zusammen.
Der Stadtrat wählte mit Gabriele Meyer eine grüne Apothekerin zur Bürgermeisterin. Sie hatte mit Hans-Peter Hellmannzik einen Gegenkandidaten von der SPD. Stellvertretertretende Bürgermeisterin wurde Katja Schäfer-Andrae, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat. Der Biobauer und langjährige Kommunalpolitiker Martin Feller wurde zum Stadtdirektor von Bad Bevensen und Samtgemeindebürgermeister Bad Bevensen-Ebstorf gewählt. Die Bürgermeisterin und der Samtgemeindebürgermeister wurden Vertreter in den Aufsichtsräten von Kurgesellschaft und Marketing-Gesellschaft, die eine ungewöhnlich unabhängige Position haben.
Bekommt Bad Bevensen nun ein grünes Image? Was sind das für Leute, die neuen Grünen? Es sind jedenfalls nicht mehr die Grünen früherer Zeiten. Wie ist das in Bad Bevensen?
Auch wenn die politischen Gremien anders zusammengesetzt sind, ändert dies noch lange nichts an den alten Bevenser Mentalitäten, u.a. dem eisenharten Kampf der Selbständigen gegeneinander und gegen „fremde“ Mitbewerber am Markt, dem Konkurrenzneid,den dörflichen Verhaltensmustern, der konservativ-ländlichen Mentalität etc. Auch die ungünstige Bevölkerungsstruktur bleibt ,die Bevölkerungszahl ist in den letzten zehn Jahren nahezu gleich geblieben, die Bettenzahl im Tourismus eher geringer geworden, die Gästezahlen haben sogar abgenommen.
Bleiben die Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat ein vorübergehendes Oberflächenphänomen in den Gremien bis zur nächsten Stadtratswahl in 2021?
Wer die politischen Akteure live beobachten möchte, kann dies übrigens im neu-eingeführten Livestream von den Stadtratssitzungen tun..