Dienstag, 31. Juli 2018

Immobilienblasen in Touristenzentren: Allgäu, Garmisch, München, Oberengadin




Überall wo man hinkommt, kann man sich auf eins verlassen, die Interessenten an Preissteigerungen für Immobilien sind überaus  aktiv. Ihnen verdankt sich ein großer Teil der angeblichen Preissteigerungen.
Im Allgäu traf ich einen Angestellten der Stadtsparkasse Kempten, der es selbst noch nicht zu einer Immobilie gebracht hat, sondern nach Einheirat in ein Vier-Mädel-Haus, die Mutter und drei Töchter, aufwendig den ersten Stock eines älteren Pfrontener Hauses grundlegend renoviert hat. Er wollte mir erzählen, im gesamten Allgäuer Gürtel an den Alpen entlang seien die Immobilien im Preis gestiegen.
Ich habe von einer Angestellten der Reha-Klinik in Pfronten gehört, dass sehr viele Rentner und Pensionäre nach wenigen Jahren wieder aus dem Allgäu abwandern. Da stimmt wohl etwas mit den Standortfaktoren nicht, möglicherweise auch mit der Mentalität „der Allgäuer“.
In Garmisch-Partenkirchen suchte  in einem Bio-Kaffee ein  mit Lederjacke bekleideter Schotte  Mitte siebzig das Gespräch mit uns. Die  verdeckt eingestreuten Testfragen zur schottischen Geschichte jedenfalls konnte er beantworten. Er behauptete, selbst angeblich  Immobilienbesitzer in Garmisch und München, ebendort stiegen die Immobilienpreise. Ich schenkte ihm diskret die neuen Abstiegstendenzen für München und die Schwächen von Garmisch ein.
Im Oberengadin arbeiten die Immobilienhändler mit Mondpreisen, und dies bei langen Wintern, niedrigen Temperaturen, überlaufenen Urlauberzentren, großen Campinganlagen und zuletzt einem großen Skandal mit Kartellabsprachen in der Graubündener Bauwirtschaft, dem größten bekannt gewordenen Kartellbildungsskandal der Schweiz im Baugewerbe ,der doch wohl auch die Baupreise in künstliche Höhen getrieben hat.
Ergebnis: Wenn die Preise wirklich steigen, dann liegt das nicht an der Qualität der Immobilien und der Standorte, sondern an der Propaganda der Interessenten, den Gewinnen in der Finanzindustrie, Baukartellen, der andauernden Krisenbewältigung der Finanzkrise von 2007ff. durch eine Politik des billigen Geldes. Der EZB und Mario Draghi sei Dank, ebenso unseren europäischen Politikern.