Der Nesselwanger Weg
„Ge(h)zeiten“ besteht bereits seit 2009.Er befindet sich zwischen der kleinen
Ortschaft Rindegg und dem Attlesee. Es ist ein 6-Stationen-Weg, der
Besinnlichkeit und Bewegung verbinden will. An jeder Station gibt es
Denkanstöße, die um die Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Wert der Zeit
kreisen, ohne allzu aufdringlich nachdenklich daherzukommen.
Station 2 ist z.B. ein Labyrinth,
eines der ältesten Menschheitssymbole.
Die Kurverwaltung stellt eine
Broschüre zur Verfügung mit dem Titel „Ge(h)zeiten. Der Nesselwanger Weg, Zeit
und Werte zu erfahren“. Darin findet sich auch so manche besinnliche Geschichte,
wie etwa die chassidische Geschichte von Eisik, dem Sohn Jekels., und seiner
Suche nach dem Schatz.
Der Nesselwanger Weg war ein
echtes Projekt, an dem neben Marketing-Profis auch viele andere Organisationen
mitgewirkt haben. Die Ausführung der einzelnen Stationen ist eher
anspruchsvoll, die Umsetzung bedurfte deshalb schon einer ganzen Reihe von
Sponsoren.
Meine Vermutung, es werden Frauen vorrangig diese Stationen
abgehen. Das muss aber nicht so sein.
Nesselwang hat so neben seinen
Wegen im Alpenvorland, neben dem Wertachtal, den Wanderwegen nach Jungholz, dem
Panorama-Wellnees-Bad mit Schwimmbecken und den Wandermöglichkeiten auf seinen
Hausbergen Alpspitze und Edelsberg eine weitere Attraktion gewonnen.
Wenige Tage nach dem Begehen des
Wegs vor zwei Jahren und einigen Wanderungen in der Umgebung von Nesselwang
unternahmen wir einen Ausflug ins Vorarlberg und machten Station in Schröcken.
Dort trafen wir drei Familien mit kleinen Kindern, einige noch in Kinderwagen,
die ein Doppelhaus gemietet hatten. Das Merkwürdige: vor dem Haus ging es
ziemlich steil zu einem Bach hinunter, an dem entlang man zu einem
Abenteuer-Kletterplatz mit vielen
schwankenden Seilen kam, für Kleinkinder völlig ungeeignet. Jenseits des Baches
gab es nur steile Anstiege, vor dem Haus mit etwas Abstand die Straße. Man
versicherte mir, man könne mit der Seilbahn auf die Berge fahren und dort seien auch für Kinderwagen
geeignete Wege. Das war ein Kurzurlaub
dreier Stuttgarter Mittelschicht-Familien von vier Tagen. Warum sind
diese Stuttgarter nicht nach Nesselwang, Pfronten, Füssen oder in den Pfaffenwinkel nach Murnau gefahren und haben sich
von den Marken „Vorarlberg“ und „Schröcken“ blenden lassen?
Dies ist eine echte Fragestellung für die Nesselwang Marketing
GmbH und die Tourismusexperten im Gemeinderat.