Montag, 29. Oktober 2012

Nesselwangs neue Wege im Tourismus: der Nesselwanger Weg



Der Nesselwanger Weg „Ge(h)zeiten“ besteht bereits seit 2009.Er befindet sich zwischen der kleinen Ortschaft Rindegg und dem Attlesee. Es ist ein 6-Stationen-Weg, der Besinnlichkeit und Bewegung verbinden will. An jeder Station gibt es Denkanstöße, die um die Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Wert der Zeit kreisen, ohne allzu aufdringlich nachdenklich daherzukommen.
Station 2 ist z.B. ein Labyrinth, eines der ältesten Menschheitssymbole.
Die Kurverwaltung stellt eine Broschüre zur Verfügung mit dem Titel „Ge(h)zeiten. Der Nesselwanger Weg, Zeit und Werte zu erfahren“. Darin findet sich auch so manche besinnliche Geschichte, wie etwa die chassidische Geschichte von Eisik, dem Sohn Jekels., und seiner Suche nach dem Schatz.
Der Nesselwanger Weg war ein echtes Projekt, an dem neben Marketing-Profis auch viele andere Organisationen mitgewirkt haben. Die Ausführung der einzelnen Stationen ist eher anspruchsvoll, die Umsetzung bedurfte deshalb schon einer ganzen Reihe von Sponsoren.
Meine Vermutung, es werden  Frauen vorrangig diese Stationen abgehen. Das muss aber nicht so sein.
Nesselwang hat so neben seinen Wegen im Alpenvorland, neben dem Wertachtal, den Wanderwegen nach Jungholz, dem Panorama-Wellnees-Bad mit Schwimmbecken und den Wandermöglichkeiten auf seinen Hausbergen Alpspitze und Edelsberg eine weitere Attraktion gewonnen.
Wenige Tage nach dem Begehen des Wegs vor zwei Jahren und einigen Wanderungen in der Umgebung von Nesselwang unternahmen wir einen Ausflug ins Vorarlberg und machten Station in Schröcken. Dort trafen wir drei Familien mit kleinen Kindern, einige noch in Kinderwagen, die ein Doppelhaus gemietet hatten. Das Merkwürdige: vor dem Haus ging es ziemlich steil zu einem Bach hinunter, an dem entlang man zu einem Abenteuer-Kletterplatz  mit vielen schwankenden Seilen kam, für Kleinkinder völlig ungeeignet. Jenseits des Baches gab es nur steile Anstiege, vor dem Haus mit etwas Abstand die Straße. Man versicherte mir, man könne mit der Seilbahn  auf die Berge fahren und dort seien auch für Kinderwagen geeignete Wege. Das war ein Kurzurlaub  dreier Stuttgarter Mittelschicht-Familien von vier Tagen. Warum sind diese Stuttgarter nicht nach Nesselwang, Pfronten, Füssen oder in den Pfaffenwinkel nach Murnau gefahren und haben sich von den Marken „Vorarlberg“ und „Schröcken“  blenden lassen?
Dies  ist eine echte Fragestellung für die Nesselwang Marketing GmbH und die Tourismusexperten im Gemeinderat.