Bei Durchsicht meiner Akten des Bauprojekts der Hamburgischen Landesbank 20 Jahre nach der Fertigstellung habe ich mich offensichtlich noch einmal über die „kleinen Banker" geärgert , übrigens hatten mich schon 1981 die Hypothekenverträge wütend gemacht, und schrieb in 2003 einen Brief an den Vorstandsvorsitzenden Stuhlmann, indem ich die Bank warnte, sie solle bei ihrer Geschäftspolitik stets den Niedergang der Berliner Landesbank im Auge haben. Nicht schlecht zu diesem Zeitpunkt!
Genau genommen ist eigentlich noch ein Beraterhonorar für eine nicht- beauftragte Beratungsleistung in beträchtlicher Höhe fällig.
Dabei hatte ich ein etwas gewagtes Prognoseverfahren gewählt. Zentral die Unternehmenskultur.
Ich unterstellte die Mentalität der „ kleinen Banker“ um vieles verstärkt auch bei den Großen.
Zweitens störte mich die in meinen Augen verlogene Terminologie aus dem Wertekanon der neuen Geschäftsbank, noch schöner zu lesen bei der IKB und ihren Töchtern, die gerade fusioniert hatte und deshalb die Kunden mit ihrem neuen Konzept und ihrer neuen Bankerideologie vertraut machen wollte.
Von einem Freund, einem Banker, hörte ich von den Kreditersatzgeschäften und Verbriefungen, an denen mich schon damals störte, dass sie von den Annahmen über Kreditausfallrisiken häufig auf externen Immobilienmärkten abhingen. Die Verlässlichkeit dieser Annahmen wollte ich nicht einsehen, da diese Ausfallrisiken natürlich auch von krisenhaften Wirtschaftslagen abhängig sein mussten. Er jedoch hielt dies für eine Frage von Statistik und Wahrscheinlichkeiten, zwar mit Risiken verbunden, aber Bank-technisch üblich und in Ordnung.
Daraus formulierte ich am 3.August 2003 die folgende nicht unbeachtliche Warnung, die nach Antwortschreiben dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Stuhlmann vorgelegen hatte:
„dem Schriftverkehr anlässlich der Fusion von Landesbank Schleswig-Holstein und Hamburgischer Landesbank habe ich entnommen, das sich das neue Institut unter der Leitidee „fundiert und gradlinig“ den Werten Verbindlichkeit, Verlässlichkeit, Sicherheit, Gradlinigkeit und Klarheit verpflichtet fühlt. Wenn diese Grundsätze auch in der Realität Beachtung finden, kann die Nordbank AG sich, wie wohl auch in der Vergangenheit die beiden Einzelinstitute, beispielhaft abheben von der Bankgesellschaft Berlin, deren Geschichte gerade von Mathew D.Rose, Eine ehrenwerte Gesellschaft. Die Bankgesellschaft Berlin, Berlin 2003, dargestellt wurde.“
Die Bankgesellschaft Berlin war gerade spektakulär zusammengebrochen.
Dann schlossen sich in dem Brief die zweifelhaften Aktivitäten der „kleinen Banker“ in Zusammenhang mit dem Bauprojekt „Waldresidenz“ an. In diesem Zusammenhang verwies ich dann abschließend wieder auf das schlechte Beispiel der Bankgesellschaft Berlin, das auf ähnliche Mentalitäten und einen vergleichbaren Hang zu Fehlleistungen zurückzuführen sein könnte, die im kleinen bei den Bauprojekten der Landesbank festzustellen gewesen seien.
Folgerung: Das mit den schön formulierten Werten wird wohl nichts, die warnenden Zeichen an der Wand heißen also „Bankgesellschaft Berlin“.